Das Bündnis „Macht Frieden“ hat sich mit einem eigenen Demonstrationszug in München an den in ganz Deutschland stattfindenden dezentralen Ostermärschen beteiligt. In der Spitze beteiligten sich rund 2500 Menschen an dem Münchner Ostermarsch. Wie so häufig bekleckern sich auch diesmal die regierungsnahen Leitmedien in ihrer Berichterstattung nicht gerade mit Ruhm, sondern entlarven sich als Teil der Kriegstreibereinheitsfront.

Die Süddeutsche Zeitung sorgt für maximale Themenverwirrung mit dem Titel „Querdenker-Szene demonstriert in der Innenstadt“. Wohl aufgrund zahlreihen Leserprotestes wird die Überschrift dann doch um das Thema Frieden erweitert – und der Protest an den rechten Rand gestellt: „Friedensbewegung rückt nach rechts“, so der neue Titel. Schlimmer geht immer. Unsere ausführliche Analyse zum SZ-Artikel findet ihr hier.

BR24 berichtete nur über den Protest des Münchner Friedensbündnis am Vormittag des 8. April, an dem sich rund 700 Menschen beteiligten, und ließ den mehr als doppelt so großen Ostermarsch des Bündnis „Macht Frieden!“ vom Nachmittag einfach aus. Konsequent redet der BR die Friedensbewegung klein: In ganz Bayern seien am Osterwochenende 2000 Menschen auf der Straße gewesen. Von wegen! Mit rund 700 bestätigten Teilnehmern beim Münchner Friedensbündnis, ca. 2500 bei „Macht Frieden!“ und nochmals 400 bis 600 Demonstranten beim Ostermarsch von Team Menschenrechte in Nürnberg bringen es allein die Städte München und Nürnberg auf über 3000 Demonstranten für den Frieden und gegen Waffenlieferungen. Das systematische Subtrahieren von Demonstranten bei Kundgebungen gegen die Kriegspolitik der Bundesregierung ist regierungsnahe Berichterstattung in Reinform. Auf Steuerkosten.

In Berlin berichtet der rbb immerhin in der Abendschau über den mit rund 2000 Teilnehmern ebenfalls beachtlichen Ostermarsch des Bündnis für Frieden Berlin. Aber auch der rbb verdreht die Tatsachen, indem er Kundgebungen pro Waffenlieferungen, veranstaltet von Grünen, SPD und Exilukrainern, mit den Ostermärschen in einem Topf wirft. Die Friedensbewegung sei „gespalten über die Frage: Frieden schaffen ohne Waffen – oder doch Frieden schaffen mit Waffen“. Nein, lieber rbb, wir sind nicht gespalten, sondern wir sind uns einig: Ein Staatssender, der Nationalismus, einfache Feindbilder und Rufe nach Waffengewalt zu einem Teil der deutschen Friedensbewegung erklärt, betreibt Kriegspropaganda. Wir sind nicht damit einverstanden, dass Leitmedien die Kernbegriffe der Friedensbewegung wie Diplomatie, Abrüstung, und Gewaltverzicht sinnentleeren. Das Ziel von Propaganda ist nicht Überzeugung, sondern Verwirrung. Wir sind viele, und wir lassen uns nicht verwirren. https://t.me/machtfrieden/322

Selbst die Tagesschau kommt nicht umhin, zu berichten, dass zahlreiche lokale und regionale Ostermärsche am Osterwochenende ein Zeichen für den Frieden setzen. Aber statt Bürgerinitiativen und Friedensbündnisse zu interviewen erklärt die Tagesschau lieber die pseudo-oppositionelle Linkspartei zum Sprachrohr der Friedensbewegung. Linken-Co-Chef Martin Schirdewan fordert denn auch brav in der Tagesschau eine „eindeutige Positionierung der Friedensbewegung insgesamt“ für eine „klare Verurteilung des russischen Angriffskrieges“. Oppositionspolitik gegen fremde Regierungen ist natürlich bequemer, als oppositioneller Protest gegen unsere eigene Regierung, die Russland aus Versehen den Krieg erklärt und mit Plüschpanzern und Asow-Faschisten kuschelt. Über Kritik an ausländischen Regierungen berichtet der deutsche Staatsfunk gerne. Die Linke liefert.
(https://www.tagesschau.de/inland/ostermaersche-151.html)

Wir widersprechen den deutschen Leitmedien, die uns auf Steuerkosten für dumm verkaufen. Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.

Dr. Mona Aranea, Soziologin, Pressesprecherin des Bündnis „Macht Frieden!“